Es ist ein leidiges und für viele Menschen unangenehmes Thema: Geld. Bei Queer*Welten müssen wir uns auch mit dem Thema auseinander setzen – vor allem aber muss sich der Ach je Verlag damit beschäftigen.
Als ich die Idee zu Queer*Welten mit Judith und Lena besprach, galt von Anfang eine Prämisse: Niemand arbeitet umsonst, alle bekommen Geld. Zuerst Autor*innen, Lektor*innen, Übersetzer*innen und Grafiker*innen. Dann die Herausgeberinnen. Zuletzt der Verlag – wenn überhaupt.
Natürlich mache ich den Verlag nicht nur als zeitintensives und teures Hobby, natürlich möchte ich gerne damit Geld und vielleicht eines Tages meinen Lebensunterhalt damit verdienen; ich werde das aber nicht auf dem Rücken derjenigen tun, die ihre Zeit, ihre Energie und nicht zuletzt ihr Herzblut hinein stecken.
Gerade, wenn es um queere Autor*innen und/oder queere Inhalte geht, ist es leider an der Tagesordnung, dass nicht oder erst, nachdem die Kosten wieder drin sind, bezahlt wird. Bei einer Zine oder einem kleinen Blogprojekt mag das OK sein, es ist nicht mehr OK, wenn jemand damit Geld verdienen will, denn dann kommen wir zur Ausbeutung. Von exposure allein kommt kein Essen auf den Tisch, zahlt sich keine Miete und keine Krankenversicherung.
Der Ach je Verlag hat ein Startbudget zur Seite gelegt, damit nicht von Anfang an Druck entsteht, ab der ersten Minuten mit Queer*Welten Geld verdienen zu müssen. Wir haben bereits Teile dieses Budgets ausgegeben: Grafiken, die ersten Texte – das ist alles Ordnung und liegt im Plan. Es ist noch genug Budget da, um das Projekt Queer*Welten ans Laufen zu bringen. Aber irgendwann wird das Geld alle sein.
Wir haben mehrere Einnahmequellen für Queer*Welten: das fertige Heft einmal im Vierteljahr, wir haben prinzipiell Werbeplätze im Heft, und auch auf der Website gibt es zwei Positionen, an denen wir Werbung schalten (wenn Du Werbung schalten möchtest – alle Infos findest Du hier), wir haben Affiliate-Links unter einigen Beiträgen oder lassen sie als „Eigenwerbung“ laufen, haben großartige Unterstützer*innen, die uns freiwillig und ohne zu wissen, was genau kommen wird, mit Geld unterstützt haben, und wir verkaufen Texte.
Kurzgeschichten und Essaybeiträge werden auch auf der Website Geld kosten und als einzelne Artikel auf den eBook-Plattformen und im Ach je Shop erhältlich sein. Wir nehmen aber nicht 99 Cent – wir nehmen mindestens € 2,99, selten einmal mehr, für einen Text. Von diesen Einnahmen muss sich das Projekt irgendwann einmal selbst finanzieren. In den Verträgen mit den Autor*innen haben wir fest gehalten, dass sie ein festes Honorar bekommen – und jedes Mal, wenn genug Einnahmen erwirtschaftet werden, bekommen sie dieses Honorar noch einmal. Bevor also der Verlag reich wird, werden hoffentlich die Autor*innen reich.
Natürlich wissen wir auch hier im Verlag, dass sich nicht jede Person mal eben € 2,99 für einen Text leisten kann und es ist ein schmaler Grad zwischen: „Was ist der Text wert?“ und „Was ist von den Leser*innen leistbar?“. Die Publikationen des Ach je Verlags haben, so weit es in der Kontrolle des Verlags liegt, kein DRM. Der Ach je Verlag wird niemals Leser*innen wegen eines Downloads eines Textes abmahnen.
Wenn noch Fragen oder Anmerkungen vorhanden sind: Die Kommentare sind offen.
Ein Gedanke zu „Die Sache mit dem Geld“