Kurz notiert: BuCon, Rezensionen und mehr

Ausgabe 9 ist frisch gedruckt beim Verlag eingetroffen und geht bald an alle Vorbestellenden und Abonennt*innen. Und es gibt noch einige weitere Neuigkeiten, die wir hier kurz zusammengefasst haben.

BuCon 2022

Der BuCon ist gewissermaßen der Phantastik-Ableger der Frankfurter Buchmesse und findet dieses Jahr am 22.10.2022 wieder vor Ort in Dreieich statt. Ihr könnt dort nicht nur am Stand von Amrûn/Ach Je die druckfrische Ausgabe 9 der Queer*Welten kaufen, sondern auch im Verlagspanel um 13:00 Uhr erfahren, was es alles Neues gibt. Judith und Heike aus der Redaktion sind auch dabei und beantworten gern Fragen zu Queer*Welten. Judith liest außerdem gemeinsam mit Christian Vogt und James Sullivan um 12:00 Uhr aus „Schildmaid“ und den „Chroniken von Beskadur“ und um 16:00 Uhr aus dem frisch erschienenen Roman „Laylayland“. Auch sonst hat der BuCon viele spannende Panels und Lesungen, die ihr im Programm findet.

Rezensionen und Interviews

Wir freuen uns immer sehr über Rezensionen und Besprechungen von Queer*Welten! Zu Ausgabe 8 verlinken wir beispielhaft zwei davon, die sich netterweise sehr im Detail mit dem Heft beschäftigt haben: Ralf Schneider bespricht ausführlich das neue Konzept inkl. der Mikro-Fiktionen und geht auch im Detail auf den Essay von Christian Vogt ein. Ähnlich wie Rezensentin Yvonne Tunnat, die Ausgabe 8 ebenfalls eine lange Rezension gewidmet hat und dort ebenfalls viel zum Essay zu sagen, aber auch zu den anderen Texten zahlreiche interessante Gedanken hat.

Natürlich gab es auch noch weitere Rezensionen, auf Amazon, Instagram, Rezensionsblogs und auf Lovelybooks – vielen Dank für alle davon!

Außerdem durften wir in den vergangenen Wochen und Monaten gleich dreimal Interviewfragen beantworten und über Queer*Welten sprechen, was uns ebenfalls sehr gefreut hat. Zum einen wurde unserer Magazin auf dem Online-Portal Queer.de portraitiert – eine große Ehre für uns! Judith und Heike waren außerdem bei den Thüringer Tolkien-Tagen bei einer Online-Veranstaltung des Projekt Myra dabei. Das Video zum Thema Progressive Phantastik könnt ihr auf YouTube anschauen – der Queer*Welten-Teil beginnt ab 01.55.40. Und schließlich hat uns Yvonne Tunnat noch alle drei in ihren Podcast Literatunnat eingeladen, wo wir eine Stunde lang über unsere Arbeit als Redaktion geplaudert haben. Vielen Dank für die Einladung und das schöne Gespräch.

Ausgabe 9

Ausgabe 9 steht, wie gesagt, in den Startlöchern. Ihr findet hier auf der Seite schon einmal die Quellenangaben und weiterführenden Links zum Essay von Alessandra Reß, die ihr so etwas bequemer anklicken könnt.

Wir sind schon gespannt, wie euch unsere Themenausgabe gefällt und hoffen auch für Ausgabe 9 auf viel Austausch, Rezensionen und natürlich Lesevergnügen eurerseits.

Eure Queer*Welten-Redaktion

Ankündigung Ausgabe 8

Ausgabe 8 von Queer*Welten erscheint im Juni 2022.

Ihr könnt sie ab sofort vorbestellen.

Neu abgeschlossene Abos beginnen ab sofort ab Ausgabe 8.

Das Cover der 8. Ausgabe stammt von Eno Liedtke.

Es ist soweit: Unsere erste Ausgabe im neuen Format mit mehr Inhalt ist zusammengestellt und befindet sich jetzt im Layout! In diesem Beitrag erfahrt ihr, was euch im Heft erwartet.

Wir haben diesmal fünf Kurzgeschichten, ein Prosagedicht, einen Essay und 13 Mini-Fiktionen zum Thema Aufgeregt Marginalisiert für euch, und natürlich gibt es auch wie immer den Queertalsbericht mit Veranstaltungshinweisen und Buchtipps.

Im Einzelnen:

Ritorna Vincitor von Carolin Lüders ist eine Urban Fantasy-Geschichte um konkurrierende Hexen, Opernliebe und unerwartete Solidarität.

In Der Zustand der Welt von Aiki Mira nimmt der Text euch mit auf eine Near Future-Cyberpunkparty und zu den Themen künstliches Leben, Aktivismus und Journalismus.

Von Linda-Julie Geiger stammt die Fantasy-Geschichte Ein Regenbogen aus Gold, in der eine Hexe und eine geflohene Prinzessin sich in einem magischen Wald voller mythischer Kreaturen begegnen.

Das Prosa-Gedicht Für alle Brüche von Claudia Klank reflektiert Heteronormativität und die Schwierigkeit, daraus auszubrechen.

Hinter den Sternen von Sonja Lemke ist eine Science-Fiction-Geschichte über eine Beziehung, die in einer Leistungsgesellschaft zu zerbrechen droht.

Mit Sonnenaufgang, Sonnenaufgang, Sonnenaufgang von Lauren Ring, übersetzt von Tobias Eberhard, haben wir zum ersten Mal eine Übersetzung mit dabei, in der es um Zeitschleifen, erste Begegnungen und Hoffnung geht.

Unser Essay der 8. Ausgabe stammt von Christian Vogt und beleuchtet unter dem Titel What is dead may never die das Thema der toxischen Nostalgie.

Außerdem beinhaltet das Heft die dreizehn 100-Wort-Texte, die wir zum Thema Aufgeregt Marginalisiert ausgewählt haben. Sie stammen von Anna Zabini, Janika Rehak, Laura May Strange, Iris Leander Villiam, Amalia Zeichnerin, Nora Bendzko, Tasha Winter, TecnoSmurf, Iva Moor, Teresa Teske, Roxane Bicker, Lina Sommerfeld und Jascha Ezra Urbach.

Ihr könnt Ausgabe 7 schon jetzt als Heft vorbestellen, das Ebook folgt später.

Der Preis liegt ab jetzt bei € 9,99 Für das Heft und € 3,99 für das Ebook.

Außerdem könnt ihr Queer*Welten auch abonnieren.

Oh, und bitte nicht vergessen: Wir suchen Dich! Um genau zu sein, suchen wir DEINE Kurzgeschichte oder DEIN Essay; wir kümmern uns ab jetzt auch schon um die Inhalte von Ausgabe 9 aufwärts.

Sonder-Ausschreibung: 100-Wort-Fiction

Wir haben es euch schon mitgeteilt: Ab sofort wird Queer*Welten zweimal im Jahr erscheinen, dafür können wir aber den Umfang jeder Ausgabe erhöhen. Damit bietet sich uns auch die Möglichkeit, neben den Kurzgeschichten und Essays den Blick auf ganz andere Formate zu richten.

Kurze und kürzeste Erzählungen gibt es gerade im Internet schon eine ganze Weile, beispielsweise auf Twitter, wo Accounts wie @MicroSFF oder @MicroFlashFic in einem Tweet Mini-Geschichten erzählen, oder auf Seiten wie 100 Word Story, wo Geschichten gesammelt werden, die aus genau 100 Worten bestehen. Solche Mikro-Formate bieten ihre ganz eigenen Möglichkeiten und Herausforderungen und laden ein, über jedes Wort genau nachzudenken. Wir finden, dass es höchste Zeit wird, in unserem Heft queerfeministisch und progressiv-phantastisch solche Kurz-Erzählungen umzusetzen.

Deshalb rufen wir für Ausgabe 8 eine gesonderte Ausschreibung mit fester Deadline ins Leben – natürlich zusätzlich zu unserer ständig laufenden Ausschreibung für Kurzgeschichten und Essays.

Und zwar … *trommelwirbel*:

Aufgeregt marginalisiert – in 100 Worten

In der Debatte um diverse und progressive Phantastik wird manchmal der Vorwurf erhoben, dass diejenigen, die verschiedenste marginalisierte Figuren in ihre Geschichten einbringen und Marginalisierungserfahrungen thematisieren, dies vor allem tun, um Aufmerksamkeit zu erregen und eine Agenda zu verfolgen. Stattdessen, heißt es dann oft, sollte es doch vor allem um die gute Geschichte gehen, und natürlich könne diese auch marginalisierte Figuren haben, aber doch bitte mehr so nebenher, ganz natürlich und vor allem: unaufgeregt. Unaufgeregt, das Lieblingswort von allen, denen der Tonfall wichtiger ist als der Inhalt; jenen, die Wut von marginalisierten Personen nicht ertragen wollen und als Shitstorm irgendwo im Internet abtun.

Wir haben dazu, ihr könnt es euch denken, eine etwas andere Meinung. Wir feiern es, wenn Autor*innen in ihren Werken nicht nur marginalisierte Personen einbauen, sondern auch deren Struggles und Stärken zum wichtigen Teil der Handlung machten. Wir jubeln über Listen mit Schlagworten, die uns sagen, wo wir Bücher mit bestimmter Repräsentation finden. Wir freuen uns über Own Voice-Geschichten, die uns ihre eigenen Erfahrungen zugänglich machen. Wir wollen keine Geschichten, in denen queere Figuren, Figuren mit Behinderungen und Krankheiten, Figuren, die unter Rassismus leiden, nur eine Randerscheinung sind, die bloß nicht zu sehr im Fokus stehen soll.

Und deshalb suchen wir 100-Wort-Texte unter dem Motto AUFGEREGT MARGINALISIERT.

Wie läuft wohl eine Pride Parade in einer Fantasy-Welt ab? Welche lauten/bunten/wütenden/glitzernden Wesen fallen euch ein, die in einer Urban Fantasy-Stadt für Aufregung sorgen könnten? Welche Partys werden in der virtuellen Realität oder einer Cyberpunk-Raumstation gefeiert, um ganz aufgeregt marginalisiert zu sein? Wir sind gespannt auf eure Ideen dazu.

Die wichtigen Fakten:

  • Wir suchen 100-Wort-Geschichten, das heißt: 100 Worte, keins mehr und keins weniger.
  • Das Thema „aufgeregt marginalisiert“ sollte in einem phantastischen Kontext umgesetzt werden.
  • Der Text darf noch nicht woanders veröffentlicht sein.
  • Sex, Gewalt, Horror etc. dürfen thematisiert werden, aber in einem Maß, das ungefähr der FSK16-Freigabe eines Films entspricht. Wir suchen keine rein erotischen Geschichten.
  • Inhaltshinweise zum Text könnt ihr, wenn ihr wollt, gerne schon mitschicken. Diese zählen nicht zu den 100 Worten.
  • Bitte nur einen Text pro Person einreichen.
  • Für veröffentliche Texte erhalten die Autor*innen ein Belegeexemplar der 8. Ausgabe.
  • Bitte schickt eure Texte an einreichungen@queerwelten.de
  • Der Einsendeschluss ist der 28.02.2022.

Wie ihr in dieser Aufzählung schon gesehen habt: Wir können leider für solche ganz kurzen Formate, von denen mehrere ins Heft kommen sollen, kein Honorar zahlen, da sonst die Kosten für die Ausgabe unser Budget bei Weitem übersteigen würden. Wir bedauern das, aber wir sind eine winzige Nischenpublikation bei einem Indie-Verlag, sodass unser Budget sehr begrenzt ist. Ihr erhaltet aber ein Belegexemplar, wenn euer Text veröffentlicht wird.

Wir sind gespannt, ob ihr genausoviel Lust auf ungewöhnliche Kurzformate habt wie wir und freuen uns auf eure Einsendungen!

Euer Queer*Welten-Team

Lesetipp: Berlin – Rostiges Herz

Von Sarah Stoffers
Erschienen 15.10.2018 im Amrûn Verlag
Genre: Steampunk
ISBN: 978-3-95869-373-9

In einer Post-Klimawandel-Zukunft liegt ein steampunkiges Berlin am Meer, die Leute dort haben zivilisatorisch nach einem kataklystischen Ereignis noch einmal neu angefangen. Mit den Vibes des 19. Jahrhunderts hat die Stadt zu neuer, aber ganz anderer Größe gefunden, beherrscht von Zuckerindustriellen, Magiertürmen und einer ganz neuen Form von „Maker-Culture“.

Mathilda und Fidelio lieben dieselbe Frau, Rosa, und diese findet von Macarons vergiftet auf ihrem Geburtstag den Tod. Von jenen Macarons, die Mathildas Geburtstagsgeschenk an Rosa waren. Und das auch noch kurz bevor Fidelio Rosa einen Heiratsantrag machen konnte. Mathilda gerät unter Mordverdacht, und im Versuch, ihre Unschuld zu beweisen, kommt sie bald einem Intrigengeflecht zwischen Berlins Erfinder*innen und der zaubernden Elite auf die Spur.

Das Buch funktioniert einfach wunderbar visuell, von Fidelios farbwechselndem Kolibri zu den illegalen Gleiterrennen in der Arena bis zu den steampunkigen Ideen an allen Ecken und Enden und den interessant eingestreuten Details zu Mode und Alltagsleben. Ein weiteres Highlight dieser Zukunft: Heteronormativität ist nicht mehr – zumindest in dieser Hinsicht wiederholt sich das 19. Jahrhundert nicht. (Almost) everyone is gay, und besonders Mathilda ist in ihrer polyamoren Zuneigung zu zwei Frauen sehr facettenreich gezeichnet. Stoffers selbst ist queer und nichtbinär, ihre Protagonistin ist Schwarz. „Berlin – Rostiges Herz“ zeigt mit großer Leichtigkeit, wie Steampunk aussehen kann, wenn es das viktorianisch-wilhelminische Korsett ablegt.

Dieser Lesetipp erschien zuerst in Ausgabe 1 von Queer*Welten.

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